Die Katze sieht sich einer wechselhaften Beziehung zu den Menschen im Strom der Menschheitsgeschichte gegenüber. Wurde sie als anmutiges Geschöpf im alten Ägypten noch verehrt und angebetet, so wurde sie im europäischen Mittelalter degradiert und zur nützlichen Dienerin für die Schädlingsbekämpfung einberufen. Logisch also, dass die Tiere keine Festessen von ihren Besitzern erwarten konnten, würde doch die sonst so begnadete Jägerin ihren grössten Nutzen für den Menschen verlieren. Man wollte die Katzen also hungrig halten. War besser fürs Geschäft. Wenn die Vierbeiner doch mal etwas abbekamen, dann war das höchstens etwas, das niemand mehr wollte. Daher rührt wohl das Sinnbild mit der Vergeblichkeit. Vielversprechendes ist gescheitert und nun zu nichts mehr gut, also war es für die Katz.Ein weiterer Erklärungsansatz behandelt die Geschichte `Der Schmied und die Katze`des deutschen Fabelerzählers Burkard Waldis. Ihr zufolge liess der gutgläubige Schmied seine Kunden jeweils selbst auswählen, wie viel sie ihm für seine geleistet Arbeit berappen möchten. Wie die Menschen nun mal so sind, hielt es keiner seiner Kunden für nötig, dem Schmied auch nur einen einzigen Pfennig zu bezahlen, obwohl dieser stets eine sehr gute Arbeit machte. Stattdessen bedankten sich seine Gläubiger lediglich und liefen davon. Der Handwerker fühlte sich mehr und mehr hintergangen und wurde von mal zu mal zorniger, weil er ständig umsonst arbeiten musste. Eines Tages nahm er eine alte dicke Katze, band sie in seiner Werkstatt an und feixte bei jedem abspeisenden “Danke” der Kunden zur Katze: “Katz, das gebe ich dir.” Da Katzen jedoch von leeren Worten bekannterweise nicht leben können, vegetierte sie vor sich hin, bis sie schliesslich verhungerte.
Ist also heute etwas vergeblich oder umsonst gewesen, sagt man auch „Alles für die Katz.“