Du möchtest deinen Instagram Feed aufpeppen? Oder einfach nur schönere Urlaubsfotos schiessen? Mit diesen simplen Tipps und Tricks beherrscht du das Handwerk der Fotografie wie ein Profi. Dabei spielt es keine grosse Rolle, welches Kameramodell du besitzt. Heutzutage bekommst du sogar mit Smartphones richtig gute Bilder hin. Viel Spass beim Lesen und Ausprobieren!
1. Die richtige Tageszeit wählen
Verschiedene Tageszeiten und Wetterverhältnisse beeinflussen das Bildergebnis enorm. Grundsätzlich gilt es, die Mittagssonne zu meiden, da die Sonneneinstrahlung zu stark ist. Nachtaufnahmen können ebenfalls eine Herausforderung für Anfänger darstellen. Besonders stimmige Fotos erhältst du zwei Stunden nach Sonnenaufgang und zwei Stunden vor Sonnenuntergang. Wenn du in Innenräumen fotografierst, achte auf genügend Tageslicht. Am besten stellst du dich in die Nähe eines Fensters und ziehst die Vorhänge beiseite, um ein Maximum an natürlichem Licht zu erhalten. Fotografiere immer vom Fenster in den Raum hinein und nicht umgekehrt!
Sobald du dich mit den technischen Funktionen deiner Kamera vertraut gemacht hast und ein wenig geübter bist, kannst du dich an schwierigere Lichtsituationen heranwagen.
2. Automatik-Modus aus – Manueller Modus ein
Zugegeben – Das Fotografieren im Automatik-Modus ist am bequemsten. Wenn du aber das Beste aus deinen Fotos rausholen möchtest, dann solltest du dich mit den technischen Einstellungen der Kamera vertraut machen. Im manuellen Modus stellst du grundsätzlich mindestens drei Parameter ein: Den ISO-Wert, die Blende und die Verschlusszeit – auch bekannt als „das Belichtungsdreieck“. Alle drei beeinflussen die Helligkeit des Fotos. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, müssen diese Werte aufeinander abgestimmt sein.
3. Anstelle des Blitzes, ISO verwenden
Es empfiehlt sich, gerade am Anfang auf einen Blitz möglichst zu verzichten. Denn der Blitz erzeugt ein künstliches Licht, welches Bilder schnell fahl und leblos erscheinen lässt. Stelle stattdessen bei Dunkelheit den ISO-Wert höher ein. Je weniger Tageslicht vorhanden ist, desto höher sollte der ISO-Wert eingestellt sein. Somit kannst du helle Bilder erzeugen ganz ohne Blitz. Aber Achtung – abhängig vom jeweiligen Kamera-Modell verschlechtert sich mit steigendem ISO-Wert die Bildqualität. Es kommt zum sogenannten Bildrauschen und dem Verlust von Details in der Aufnahme. Beginne deshalb lieber mit einem geringen ISO-Wert und taste dich langsam an die höheren Werte heran.
4. Die Blende – das Auge der Kamera
Die Blende wird auch als Auge der Kamera bezeichnet. Je weiter das Auge bzw. die Blende geöffnet ist, desto mehr Licht fällt in die Kamera und desto heller wird das Foto. Ausserdem beeinflusst die Blende die Schärfe des Hintergrundes. Bei einer weit geöffneten Blende bzw. bei einer tiefen Blendenzahl steht der Fokus auf dem Hauptmotiv und der Hintergrund wirkt somit sehr weich und unscharf. Man spricht hier auch von Tiefenschärfe. Diese Funktion eignet sich bei Porträt-Fotos, auf denen das Model im Fokus des Bildes stehen soll. Bei geschlossener Blende hingegen erscheint das gesamte Foto scharf und es steht kein Objekt im Fokus. Dies kann man zum Beispiel gut für Landschaftsaufnahmen nutzen, auf denen auch weit entfernte Objekte gut zu erkennen und scharf sein sollen.
5. Bewegung mit kurzer Verschlusszeit fotografieren
Mit der Verschlusszeit steuerst du, wie viel Zeit die Kamera für die Aufnahme des Fotos braucht. Auch die Verschlusszeit spielt eine wesentliche Rolle für die Belichtung des Fotos. Denn wenn die Blende länger geöffnet ist, dann fällt logischerweise mehr Licht in die Kamera und somit wird das Endergebnis dementsprechend heller. Mit einer kurzen Verschlusszeit (z.B. 1/125 sek) wird das Foto sehr schnell aufgenommen und somit wirkt das Motiv nicht verschwommen, selbst wenn es sich bewegt. Lange Verschlusszeiten (z.B. 2 sek) eignen sich beispielsweise gut bei Wasserfällen, denn somit kann ein sogenannter „Schleier-Effekt“ erzielt werden. Bei einer Verschlusszeit von über 1/1000 sek lohnt sich ein Stativ, um ein wackliges Ergebnis zu vermeiden.
6. Weiss ist nicht gleich weiss
Licht tritt in unzählig vielen Farbtönen auf. Das menschliche Auge passt sich an die unterschiedlichen Beleuchtungsquellen automatisch an. So kann der Mensch weiße Objekte unabhängig von der Art der Beleuchtung immer weiß sehen. Kameras hingegen besitzen diese Fähigkeit nicht. Um einen unschönen Farbstich zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Weissabgleich auf die jeweiligen Wetter- bzw. Belichtungsverhältnisse anzupassen. Die meisten Kameras haben eine Auswahl an vorgegebenen Temperaturprofilen, die bereits auf die verschiedenen Gegebenheiten eingestellt sind. Diese reichen von bewölkt über Tageslicht bis hin zu künstlichem Licht. Du kannst den Weissabgleich aber auch komplett manuell einstellen, um perfekte Ergebnisse zu erzielen. Doch mach dir nichts draus, solltest du mal mit dem Weissabgleich danebenliegen – du kannst es immer noch nachträglich mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop korrigieren.
7. Wende die Drittregel an
Mit der Drittregel teilst du das Bild mit je zwei waagrechten und senkrechten Linien in neun gleich grosse Quadrate. Stelle dazu auf deiner Kamera die Gitternetz- bzw. die Raster-Funktion ein. Positioniere dein Hauptmotiv auf eines der vier Schnittpunkte – also entweder im oberen oder unteren Drittel und entweder auf der linken oder rechten Seite des Bildes. Dies wirkt für den Betrachter interessanter, als wenn das Objekt in der Bildmitte ist.
8. Nicht zoomen, sondern näher rangehen
Oftmals wirken Bildausschnitte besser, wenn man näher an das Motiv rangeht. Verzichte dabei möglichst auf die Zoom-Funktion, denn sonst könnte dein Foto unscharf wirken.
9. Linse regelmässig säubern
Ist die Linse schmutzig, sieht man das auch auf den Fotos. Deshalb sollte man die Linse vor jedem wichtigen Shooting reinigen. Am besten eignet sich hierfür ein Mikrofaser-Tuch.
10. Verändere deine Perspektive
Liegend mit der Kamera davor oder die Kamera mit hochgestreckten Armen haltend – solch ungewöhnliche Posen konntest du bestimmt auch schon bei einigen Fotografen beobachten. Ein Profi weiss nämlich, dass die Perspektive ein entscheidendes Element der Bildgestaltung ist. Ein Wechsel dieser kann zu überraschenden Ergebnissen führen und die Bildaussage erheblich beeinflussen. Scheue dich also nicht, das nächste Mal ein wenig in die Knie zu gehen und dein Motiv aus verschiedenen Winkeln abzulichten.
11. Übung macht den Meister
Es ist noch kein Profi-Fotograf vom Himmel gefallen. Wie bei fast allen neuen Fähigkeiten, die man erlernen möchte, gilt auch beim Fotografieren: Übung macht den Meister. Sei selbstbewusst und experimentierfreudig. Du wirst merken, je mehr du übst, desto einfacher fällt dir das Fotografieren und mit der Zeit entwickelst du vielleicht sogar deinen ganz eigenen Stil.
12. Wirf manchmal alle Regeln über Bord
Wir hoffen, dass unsere Tipps dir den Einstieg in die Fotografie etwas erleichtern.
Unsere Tipps sind zwar besonders am Anfang super Anhaltspunkte, aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel. Höre auf dein Bauchgefühl und versuche mal etwas total Verrücktes. So entstehen oft die besten Schnappschüsse.